DAB+ Digitalradio im Discovery 3/4, RR, RRS, Evoque

DAB+ Digitalradio im Discovery 3/4, RR, RRS, Evoque

13. September 2020 Aus Von Kenny

DAB+ (Digital Audio Broadcasting) ist die Bezeichnung für die digitale Radioübertragung im Frequenzbereich zwischen 30MHz und 3GHz. Seit ca. 2010 wird das Digitalradio immer beliebter in Deutschland und seit etwa 2015 setzen neuere Radiogeräte fast ausschließlich auf dieses Format. In Neuwagen ist der Verbau von Digitalradios nach dem DAB+ Format in Deutschland sogar mittlerweile vorgeschrieben. Dennoch existiert derzeit noch kein fixer Termin für eine Abschaltung des herkömmlichen (analogen) Radios, so dass es in Deutschland keinen Grund zur Eile gibt. Im Gespräch ist aber eine Abschaltung des analogen Radios in Deutschland ab ca. 2025.

In anderen Ländern ist dies jedoch anders. So wurde beispielsweise in Norwegen bereits 2017 das DAB+ Format als Standard definiert und seitdem werden nach und nach die analogen Stationen abgeschaltet – wenngleich auch dort ein gewisser Widerstand existiert.

DAB+ im Auto nachrüsten, welche Möglichkeiten existieren dabei?

Die Nachrüstung von DAB+ ist grundsätzlich in allen Fahrzeugen generell möglich. Zur Realisierung dieses Wunsches existieren aber unterschiedliche Möglichkeiten, natürlich mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen. Der digitale Radioempfang ist vollständig anders als der analoge Radioempfang und es wird eben ein anderes Radiomodul benötigt sowie auch eine andere Antenne.

  1. Eine Möglichkeit ist es, das Original-Radio durch ein DAB fähiges Original Radio auszutauschen. Vorteil hierbei ist, dass natürlich die Optik und Funktionalität voll Original erhalten bleibt. Nachteil hierbei sind natürlich die hohen Kosten. Zudem sind die Original Land Rover Systeme nur DAB und nicht DAB+. Somit ist diese Option eigentlich in den seltensten Fällen sinnvoll.

  2. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Original-Radio durch ein Austausch-Radio zu ersetzen. Das hat aber natürlich den Nachteil, dass die Optik im Interieur sich vollständig ändert. Dies mögen wir nicht so wirklich und daher beschäftigen wir uns damit auch nicht so recht näher. Der beste Anlaufpunkt hierfür ist vermutlich ein Car-Hifi Spezialist.

  3. Die dritte Möglichkeit ist es, separate DAB+ Signalempfänger im Fahrzeug einzubauen, die dann über die Eingänge des existierenden Radios das Signal in das Original-Radio einspielen. Dabei stehen dann verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung
    1. Direktes Einspeisen in das PKW System (MOST)
    2. Einspeisen des Signals über USB
    3. Einspeisen des Signals über Aux-In
    4. Einspeisen des Signals über eine FM Frequenz

Die Variante 3.1 und 3.2 sind aus unserer Sicht die sinnvollsten, daher gehe ich hier jetzt etwas näher darauf ein.


Variante 3.1

Die wohl eleganteste Lösung ist die Integration eines DAB+ Moduls welches kompatibel zu den Original Land Rover Tochscreens ist. Hier haben wir ein Modul vom Hersteller in2digi im Programm, welches diese Funktionalität für die Gen1 und Gen2.1 Touch-Screen Systeme mit MOST Anschluss im Discovery 4 und Range Rover Sport erfüllt.

Dabei wird dann ein DAB+ Modul im Fahrzeug verbaut und direkt mit dem MOST System verbunden. Zudem muss das Modul noch mit Strom versorgt werden und benötigt eine DAB+ Antenne – diese wird einfach auf die Scheibe geklebt. Anschließend muss nur noch die DAB Funktion im Fahrzeug freigeschaltet werden und schon hat man eine vollintegrierte und sehr elegante und schnelle DAB+ Lösung.

Hier ein Video davon in meinem eigenen D4 (2011):

DAB+ Vollintegration im Gen2.1 Land Rover System

Zu dieser Variante schreibe ich nochmal einen separaten Artikel und zeige auch genau wie man das Modul einbauen kann. Den Artikel verlinke ich hier in Kürze.

Variante 3.2

Die zweite Variante ist die Übertragung des Signals via USB. Der Discovery 4 verfügt ja beispielsweise über einen USB Eingang für Musik. An diesen Eingang wird das DAB+ Modul angeschlossen. Nun kann im Fahrzeug auf den USB Eingang umgeschaltet werden und dort werden die verschiedenen Radiostationen die im Empfangsbereich liegen als „Titel“ angezeigt, so als wären es MP3 Songs auf einem USB-Stick mit Musik. Diese Variante gefällt mir persönlich auch recht gut, ist aber nicht so schnell im Umschalten und nicht so elegant in der Bedienung wie die Vollintegration.

Hier ein Video von unserem DAB+ USB Modul im Discovery 4 mit Gen1 Audiosystem:

DAB+ USB Modul im Discovery mit Gen1 Audiosystem



Variante 3.3

Hierbei wird das Signal auf den Aux-In Anschluss des Radios gelegt. Das bedeutet dann aber auch, dass im Autoradio als Eingang der Aux-In gewählt werden muss um Digitalradio zu hören. Die Auswahl des Radiosenders erfolgt dabei dann meist per Fernbedienung oder über eine spezielle Tastenkombination. Manche Geräte kommen aber auch mit einem eigenen kleinen Display daher, so dass die Sendestation dann auf diesem (zusätzliche) Display angezeigt und geändert wird. Ich selbst mag diese Lösung nicht so gern, auch wenn sie funktionieren kann.


Variante 3.4

Variante 4 ähnelt eigentlich der Variante 3 sehr stark, bis auf den Unterschied, dass der DAB+ Empfänger nicht über den Aux Eingang mit dem Radio verbunden wird, sondern über einen eigenen eingebauten FM Transmitter verfügt. Das heisst, das empfangene DAB+ Radiosignal wird sofort wieder von dem Gerät auf einer analogen Radiofrequenz ausgesendet. Die Reichweite des Senders ist dabei sehr klein, so dass nur in dem Auto in dem es verbaut ist das Signal empfangen werden kann. Zum Hören dieses Signals muss dann lediglich im Originalradio die Frequenz des Senders auf einen Speicherplatz gelegt werden. Sobald dieser Senderspeicher ausgesucht wird, hört man das digitale Radiosignal und bekommt auch beispielsweise die Liednamen mit angezeigt (wenn der Transmitter das unterstützt). Ein Umschalten des digitalen Senders erfolgt wie in Variante 1 entweder per Fernbedienung, über ein zusätzliches Display oder teilweise über Tastenkombinationen. Leider ist diese Variante relativ fehleranfällig und daher überhaupt nicht mein Favorit.

 

Hier noch ein Video von der Vollintegration (Variante 3.1):

 

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